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Ein ‚Wolfenbütteler Modell‘ zur Müllvermeidung

Nirgends in der EU fällt pro Kopf mehr Verpackungsmüll an als hierzulande: Über 220 kg an Verpackungen verbraucht ein durchschnittlicher Deutscher pro Jahr. Eine enorme Menge, wenn man bedenkt, dass nur ein Teil davon recycelt werden kann. Der Rest stellt eine Gefahr für die Umwelt dar: als klimaschädliche Abgase, die bei der Verbrennung der nicht recycelbaren Produkte entstehen, als Material, das sich in Flüssen und Ozeanen ansammelt, als Mikroplastik, das unser Trinkwasser verunreinigt.

Wie können wir also möglichst viel Verpackungsmüll vermeiden? Diese Frage stellte der Wolfenbütteler Unternehmer Matthias Roßberg THG-Schülerinnen und Schülern des 9. Jahrgangs und trug damit zugleich sein Anliegen vor. So wichtig und praktisch einige Verpackungen auch seien, könne man auf viele doch gut verzichten oder sie durch sinnvollere Lösungen ersetzen, so Roßberg. Gemeinsam mit den Lernenden sowie einigen Lehrkräften möchte Roßberg das Problem dort angehen, wo die Produkte nachgefragt werden, nämlich in den Einzelhandelsmärkten vor Ort. Im Dialog mit Verbrauchern soll nach Lösungen gesucht werden – auf was können wir verzichten, wie ließen sich gute Verpackungen auch mit natürlichen, recycelbaren Materialien entwickeln? Bereits im Dezember letzten Jahres hatte der Inhaber eines Garten- und Landschafts- und Umweltbaubetriebes diesbezüglich eine erfolgreiche Aktion im E-Center Michallik am Neuen Weg durchgeführt.

Schon ab Februar sind nun zusammen mit der Schülerschaft des THG weitere Aktionstage in Einkaufszentren der Region geplant. Die gewonnenen Erkenntnisse werden dann ausgewertet und kategorisiert. Anschließend soll mit vereinten Kräften an einem ‚Wolfenbütteler Modell‘ gearbeitet werden, mit dem man später an die Produzenten herantreten kann, um bessere Verpackungslösungen auch mit Nachdruck einzufordern. Aber noch ein weiteres Anliegen war Roßberg wichtig: „Schüler sollen ihre Zukunft in die eigene Hand nehmen und erkennen, dass sie die Welt ein Stück weit zum Positiven verändern können.“ Beim Vortrag im THG stieß dies bei den Neuntklässlern auf große Resonanz, fast alle möchten nun bei der Aktion mit „anpacken“.