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Kooperation mit dem Bürger Museum unterstützt THG-Schüler bei der Erstellung ihrer Facharbeiten

Wissenschaftliche Recherche unter professioneller Anleitung

Im Rahmen ihres Seminarfachs Geschichte zum Thema „Leben in Wolfenbüttel während des Nationalsozialismus“ arbeiten sich gerade Schüler des 12. Jahrgangs am Theodor-Heuss-Gymnasium in interessante Fragestellungen für ihre Facharbeiten ein.

Sie profitieren dabei von einer engen Kooperation mit dem Bürger Museum der Stadt Wolfenbüttel, das den Schülern als Rechercheort dient und dessen Mitarbeiter die Schüler bei der Anfertigung ihrer Arbeit von Beginn an eng begleiten.
Zum Einstieg in die Thematik des Seminarfachs, das der Vorbereitung auf das wissenschaftliche Arbeiten innerhalb eines Studiums dienen soll, fand ein erster Besuch der Schülergruppe mit ihrem Fachlehrer Thomas Rahn im Bürger Museum statt. Dort luden Markus Gröchtemeier, der kommissarische Museumsleiter, und die wissenschaftliche Volontärin Stella Gilfert die Schüler zu einer Führung ein, die ihnen die Orientierung während der folgenden Arbeitsphase erleichtern sollte. Mit Hilfe von Bildern und zahlreicher weiterer Quellen konnten die Schüler erste Informationen zu ihren geplanten Fragestellungen wie „Juden in Wolfenbüttel während des Nationalsozialismus“ oder „Hitlerjugend und Bund Deutscher Mädel“ sammeln und diese zusätzlich in einem Gespräch mit Markus Gröchtemeier vertiefen. Außerdem wurden Kontakte zu zwei Zeitzeugen vermittelt, die den Schülern aus ihrem unmittelbaren Erleben heraus über die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur berichten können.
Die Mitarbeiter des Bürger Museums stellten den Schüler umfangreiche Materialien für ihre Recherchearbeit bereit. Eine Einführung in diese zentrale Phase des wissenschaftlichen Arbeitens fand nicht nur im Bürger Museum statt, sondern auch im Theodor-Heuss-Gymnasium, wo der Kurs in einer der Seminarfachstunden unter Anleitung von Stella Gilfert und Markus Gröchtemeier die digitalen Recherchemöglichkeiten für ihre Arbeiten erkunden konnten.
Insbesondere im Rahmen der Themenfindung und der weiteren Erschließung des zeitlichen Horizonts der NS-Zeit wurde auch die JVA-Gedenkstätte als außerschulischer Lernort in die Arbeit des Seminarfachs einbezogen. Bei einem Besuch vor Ort begegneten die Schüler auf sehr eindrückliche Weise der Problematik von Recht und Justiz in der nationalsozialistischen Epoche. Anhand einzelner Fälle konnten die Schüler die Fragwürdigkeit und das Unrecht im damaligen vermeintlichen „Rechtssystem“ nachvollziehen. Eine Führung durch die Gedenkstätte sowie individuelle Recherchen mithilfe der modernen „Multi-Touch-Tische“ komplettierten die ertragreiche Exkursion des Seminarkurses.
Ausgestattet mit diesem inhaltlichen Hintergrundwissen und dem methodischen Rüstzeug, das ihnen Stella Gilfert und Markus Gröchtemeier an die Hand gaben, setzen die Schüler aktuell die Arbeit an ihren Themen fort und nutzen dabei regelmäßig das Bürger Museum als Ort für ihre Recherchen. Eine Schülerin des Kurses findet ihr Quellenmaterial auch im Niedersächsischen Landesarchiv.
Geschichtslehrer Thomas Rahn und die Museumsmitarbeiter sind gespannt auf die Ergebnisse der individuellen Forschungen, die in einigen Wochen in sicherlich interessant zu lesenden Facharbeiten dokumentiert sein werden.